Serotoninmangel: So steigern Sie die Glückshormon-Produktion
Lesen Sie, was sich hinter dem Glückshormon Serotonin wirklich verbirgt. Wie Sie Serotoninmangel erkennen, behandeln und vorbeugen. Und ganz einfach Ihren persönlichen Serotoninmangel-Vorsorgeplan erstellen können.
Tanja ärgert sich. Über sich selbst. Schon wieder hat sie sich in letzter Minute in den Online-Jour-Fixe geklickt. Nur, weil sie „noch schnell“ die Präsentation ein letztes Mal Korrekturlesen und dann „noch schnell“ Kaffee und Keks frühstücken wollte. Tanja steht exemplarisch für unsere Leistungsgesellschaft. Für ein „immer mehr“, „immer schneller“, „immer besser“. Dabei wird nichts wirklich besser. Im Gegenteil: Tanja hat nie Zeit, fühlt sich häufig ausgelaugt und müde. Sie ist zunehmend gereizt und ständig „im Stress“. Was Tanja nicht weiß: Der Dauer-Spagat zwischen Job, Privatleben und ungesunder Ernährung kann zu einem Mangel an genau dem Botenstoff führen, der ihr besonders guttun würde. Und der auch als Glückshormon oder Wohlfühlhormon bekannt ist: Serotonin.
Definition: Was ist Serotonin?
Das Medizin-Lexikon definiert Serotonin als „Überträgerstoff des Nervensystems, der in der Schleimhaut des Darmes, den Blutplättchen und im Zentralnervensystem vorkommt. Dort hat es einen Einfluss vor allem auf die Stimmung und den Schlaf-Wach-Rhythmus, weshalb Medikamente zur Behandlung von Störungen dieser Funktionen meistens in den Stoffwechsel von Serotonin eingreifen.“[1] Serotonin, auch als 5-Hydroxy-Tryptamin (5-HAT) bezeichnet, beeinflusst die Gemütslage, den Schlaf und die Verdauung positiv. Kommt es zu einem Serotoninmangel wirkt sich das auf die Stimmung und das Wohlgefühl aus. Wir fühlen uns erschöpft, unzufrieden, eben irgendwie unglücklich.
Wissen: Was ist Serotoninmangel?
Von Serotoninmangel spricht man bei einer verringerten Konzentration des Neurotransmitters Serotonin im Gehirn. Als Botenstoff leitet Serotonin Informationen von Nervenzelle zu Nervenzelle. Liegt ein Serotoninmangel vor, können diese Funktionen gestört sein. Da Serotonin Entspannung, Wohlbefinden und ein Gefühl des Glücklichseins hervorrufen kann, wird es auch als Glückshormon bezeichnet.
Ein Serotoninmangel kann nicht durch eine Serotoninaufnahme in Form von Nahrung oder Medikamenten ausgeglichen werden. Vielmehr muss Serotonin „täglich neu gebildet werden“[2]. Dafür braucht es unter anderem die Aminosäure Tryptophan, Vitamin B6 und Omega-3-Fettsäuren. Der Grund: Der Botenstoff Serotonin wirkt im Zentralnervensystem ZNS. Um vom Blutkreislauf in das ZNS zu gelangen, muss Serotonin die Blut-Hirn-Schranke passieren. Das kann es aber nicht alleine. Um einen Serotoninmangel auszugleichen, wird das Glückshormon von der Aminosäure Tryptophan (Trp) unterstützt. Tryptophan ist eine Aminosäure, „die im Gehirn zu 5-HTP und dann zu Serotonin umgewandelt wird“[3] und wird als die Vorstufe zu Serotonin bezeichnet. Enzyme und Nährstoffe wie das Vitamin B6 helfen Tryptophan in Serotonin zu synthetisieren, also umzuwandeln. Auch Sonnenlicht kann die natürliche Serotonin-Produktion durch eine erhöhte Vitamin D-Zufuhr ankurbeln[4].